Wahrnehmung von DMS

Dimethylsulfid (DMS) ist ein Geruchsstoff, der freigesetzt wird, wenn Phytoplankton von
z. B. kleinen Krebsen (Zooplankton) gefressen wird. Die Fähigkeit DMS wahrzunehmen würde einen Seehund direkt zu diesen Plätzen hoher Produktivität führen, wo er dann auch viele Beutetiere vorfinden würde. In diesem Experiment wurde die Schwelle der Seehunde für DMS bestimmt. Seehunde zeigten sich in der Lage, kleinste DMS Spuren zu detektieren (Kowalewsky et al. 2006). In einem open field Experiment auf dem offenen Meer kann nun getestet werden, ob z. B. wilde Seehunde Areale mit erhöhter DMS-Konzentration gezielt anschwimmen.

Wahrnehmung von Salinitätsgradienten

Meere weisen mehr oder weniger stark ausgeprägte vertikale und horizontale Salinitätsgradienten auf, die lokal unterschiedlich sind. Die Fähigkeit, diese Salinitätsgradienten zu detektieren, könnte von Seehunden zur Orientierung genutzt werden. Seehunde zeigten sich sehr sensitiv für Salinitätsunterschiede, wie sie in ihrer Umwelt auftreten (Sticken et al. 2000). Damit ist die Grundlage für eine gustatorische Orientierung im marinen Habitat gegeben.